Als Kieferorthopäde bin ich etwas verwundert über die Leitlinie Bruxismus. Dort wird unter anderem festgestellt, dass – das ist etwas um die Ecke formuliert, also es steht da: „Die Auswertung der Literatur stützt die These NICHT, dass bestimmte okklusale Parameter Bruxismus auslösen oder unterhalten können.“ Also, mit anderen Worten: Okklusopathien sind nicht der primäre Auslöser von Bruxismus? Tatsächlich ist es so, dass wir in der Kieferorthopädie viele erwachsene Patienten sehen, die vom Zahnarzt wegen Bruxismus oder anderen Beschwerden zwar Schienen bekommen haben, aber wir sehen eine ganz offensichtlich auslösende Zahnfehlstellung. Und die wird nicht therapiert und man hofft, dass die Beschwerden mit der Schiene verschwinden. Unter der Schiene sind sie wohl auch zeitweise weg – aber wenn die Schiene nicht mehr weiter getragen wird, dann sind Zahnfehlstellungen immer noch da und die Beschwerden sind auch nicht dauerhaft behoben. Dieser Sache möchte ich in diesem Beitrag genauer nachgehen und eine therapeutische Lösung vorschlagen.